BRK Abschluss Hochwassereinsatz 2024
Der Hochwassereinsatz im Landkreis Freising ist für das Rote Kreuz erfolgreich nach 108 Stunden Dauereinsatz beendet. Dank des unermüdlichen Einsatzes von über 500 ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräften konnte Schlimmeres verhindert und die betroffene Bevölkerung, sowie die Feuerwehren und das THW Freising umfangreich unterstützt werden. Unter der Leitung von Hubert Böck koordinierte der Krisenstab des BRK Kreisverbandes Freising alle Einsätze zentral aus der Rotkreuzstraße. Insgesamt waren 340 Kräfte aus den Sanitäts-, Betreuungs- und Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) Einheiten sowie 169 Wasserwacht-Mitglieder im Einsatz, die zusammen über 5.095 Personalstunden leisteten.
Die Versorgung der Einsatzkräfte und Betroffenen war eine logistische Herausforderung, die hervorragend gemeistert wurde. Insgesamt wurden 3.100 warme und 1.800 kalte Mahlzeiten sowie zahlreiche Getränke bereitgestellt und verteilt. Diese Versorgung erfolgte größtenteils aus dem Katastrophenschutzzentrum in Marzling. Die Wasserwacht evakuierte 59 Personen aus Ihren Häusern in Booten, und 32 Bewohner eines Seniorenheims wurden sicher in eine Ausweicheinrichtung transportiert und später wieder nach Allershausen zurückverlegt. Drei Betreuungsstellen wurden aufgebaut und betrieben in Aiterbach, Hohenkammern und Moosburg. Eine rund um die Uhr besetzte Anlaufstelle für Betroffene wurde durch unsere Freunde von der Johanniter-Unfall-Hilfe in Allershausen betrieben, die ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Krise leistete.
Die eingesetzten Einheiten umfassten alle Fachkompetenzen des BRK. Der Fachdienst Technik und Sicherheit sorgte für die Stromversorgung, Beleuchtung und Logistik an den Einsatzstellen. Der Fachdienst Betreuung und Verpflegung stellte sicher, dass alle Einsatzkräfte und Betroffenen mit leckerem Essen und Getränken versorgt wurden. Der Fachdienst Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) bot seelische Betreuung für die betroffenen Bürger, insbesondere für Familien und stand jederzeit, auch mit Kuscheltieren, zur Verfügung. Die Einsatzkräfte der Behandlung halfen bei
Evakuierungen und unterstützen die Verpflegung beim Kochen. Die SEG Transport stellte zusätzliche Rettungstransportwagen (RTWs) und Notfall- Krankentransportwagen (N-KTWs) bereit, um die regulären Rettungsdienste zu entlasten. In Eching war ein N-KTW fast 48 Stunden im Dauereinsatz. Die SEG Transport, mit Unterstützung aus Ebersberg, führten Evakuierungen und den Transport von Betroffenen durch. Die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung (UG-SanEL) war die ganze Zeit, rund um die Uhr, in den Schwerpunktgebieten stationiert und half bei der Koordination der Einsatzkräfte vor Ort.
Besonders stolz sind wir auf die tolle Unterstützung die der BRK Kreisverband von unseren Nachbarn und Freunden erhielten, darunter: Die Wasserwachten aus Erding, Pfaffenhofen und München sowie die DLRG Taufkirchen halfen bei der Wasserrettung und Evakuierung. Die Feuerwehr Unterschleißheim unterstützte die Wasserrettung ebenfalls. Das Technische Hilfswerk (THW) stellte Boote zur Verfügung, und die Bundeswehr aus Straubing unterstützte mit einem geländegängigen Rettungswagen. Auch der MKT aus München stellte einen geländegängigen RTW bereit.
Der Krisenstab im Kreisverband Freising stellt zum Abend des 5. Juni 2024 seine Arbeit wieder ein und geht über in den normalen Betrieb. Organisatorische Einsatzleiter (OrgL) an den Einsatzstellen waren Andreas Dörner und Rainer Irlbauer, für den Abschnitt Wasserrettung waren Stefan Aigner und Julian Lindermeier zuständig und Frank Stürzebecher war als Fachberater Wasserrettung dem Krisenstab und dem Landratsamt zur Seite gestanden. Chef des Stabes, Hubert Böck resümiert: „Die Ereignisse der letzten Tage haben gezeigt, wie wichtig ein gut funktionierender Katastrophenschutz ist. Wir sind bereit für zukünftige Herausforderungen“ des Weiteren sagt er, „ich bin unglaublich stolz auf die Einsatzbereitschaft und das Engagement unserer ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräfte“. Der Krisenstab des BRK Kreisverbands Freising wird immer dann einberufen, wenn eine größere Lage eine zentrale Steuerung der verschiedenen Bereich des Bayerischen Roten Kreuzes, insbesondere zwischen Hauptamt und Ehrenamt, benötig. Im Krisenstab sitzen Expertinnen und Experten für Wasserrettung, Rettungsdienst, Logistik, Psychologische Nofallversorgung, Personal und viele mehr.
Der BRK Kreisverband Freising bedankt sich herzlich bei allen Einsatzkräften für ihre unermüdliche Arbeit und ihren Einsatz. Ein besonderer Dank gilt den Arbeitgebern, die das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzten und sie für den Katastrophenschutz freistellten. Kreisgeschäftsführer Albert Söhl betonte die herausragende Leistung aller Beteiligten und sprach seinen Dank für das Engagement und die Professionalität aus, die dazu beigetragen haben, den Landkreis und seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Der BRK Kreisverband Freising schließt den Hochwassereinsatz mit großer Dankbarkeit und möchte sein Mitgefühl für alle Menschen aussprechen, die bei diesem Hochwasser Angehörige verloren haben oder
Betroffene des gewaltigen Schadensausmaßes geworden sind.