Lageupdate Hochwasser Freising 3. Juni 2004
Am 1. Juni 2024 wurde der Katastrophenfall im Landkreis Freising durch Landrat Helmut Petz festgestellt. Daraufhin hat das Bayerische Rote Kreuz in Freising den Krisenstab eingerichtet. Unter der Leitung von Hubert Böck werden die BRK Einheiten nun zentral vom BRK Kreisverband in der Rotkreuzstraße koordiniert. Über 300 Ehrenamtliche unseres Kreisverbandes, insbesondere Wasserwachten und Bereitschaften, sowie das Hauptamt haben in den letzten Stunden Übermenschliches geleistet. Der schnelle und effiziente Einsatz der Ehrenamtlichen aller Organisationen, insbesondere in den Bereichen Hohenkammer, Allershausen und Moosburg, hat unzählige Leben gerettet. Am Montag waren noch ca. 80 Ehrenamtliche des Roten Kreuzes im Einsatz, wobei voraussichtlich im Laufe der Woche auch diese Anzahl reduziert werden kann.
An der Rettungswache Freising waren bis zu drei zusätzliche Rettungstransportwagen (RTWs) zur Spitzenabdeckung besetzt und auch auf Notfalleinsätzen, in Eching war der Notfall-Krankentransportwagen (NKTW) fast 48 Stunden im Dauereinsatz, um andere Einheiten abzusichern. Die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung (UG-SanEL) ist das ganze Wochenende in den Schwerpunktgebieten stationiert und fleißig am Funk. Nicht zu vergessen sind die Feldköche und Feldköchinnen aus den verschiedensten Bereichen, die unermüdlich Semmeln streichen, Mittagessen kochen und das Abendessen für hunderte Einsatzkräfte vorbereiten. Eure Arbeit sorgt dafür, dass alle Helferinnen und Helfer gestärkt ihre Aufgaben wahrnehmen können.
Am Abend des 2. Juni wurden 45 Personen aus einer Altenpflegeeinrichtung in Allershausen sicher in eine Ausweicheinrichtung im Stadtgebiet Freising transportiert. Hier waren neben den Freisinger SEG Transporten, der SEG Behandlung, dem Fahrdienst auch das BRK aus Ebersberg mit ihren nagelneuen N-KTWs im Einsatz. In Aiterbach haben wir am 2. Juni eine Betreuungsstelle für 30 Personen, ganz ohne Strom, betrieben. Im Laufe des Abends wurde diese dann wieder aufgelöst und die Personen erst in eine JUH-BRK gemeinsame Unterkunft in Hohenkammern und später auf Hotels, Pensionen und hilfsbereite Privatpersonen verteilt. Die letzte eingerichtete Betreuungseinrichtung in Moosburg wurde von der Bereitschaft in Moosburg und dem BRK Altötting in der Stadthalle vorbereitet. Sollte sich die Lage in Moosburg nochmal verschlimmern, könnte die Betreuungsstelle schnell wieder mit Personal besetzt werden. Seit dem späten Nachmittag am 2. Juni unterstützt das Bundeswehr Sanitätslehrregiment aus Feldkirchen mit einem Krankenkraftwagen (KrKw) Unimog für Transporte in überfluteten Gebieten. Der Krisenstab im Kreisverband ist 24/7 in engem Austausch mit dem Landratsamt Freising, der Kreisbrandinspektion Freising und dem THW-Freising, um die Lage genau zu verfolgen. Die Katastrophenschutzeinheiten des Kreisverbandes, insbesondere die Wasserrettungszüge, bleiben in erhöhter Alarmbereitschaft. "Unsere Wasserwachten waren ebenfalls unermüdlich im Einsatz", erklärte BRK-Kreisgeschäftsführer Albert Söhl. "Allein heute waren sie im Moos bei Zolling mit zwei SEGen für eine Erkundung eingesetzt, die jedoch ohne Eingriff verlief. In Thalbach bei Zolling und im Langen Weg in Moosburg wurden insgesamt vier Personen evakuiert, wobei die Lage weniger dramatisch war als zunächst gemeldet."
Der BRK Kreisverband Freising bedankt sich bereits bei allen Arbeitgebern, die das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzen und sie im Rahmen des Katastrophenschutzfalles freistellen. Die Kreiswasserwacht weist erneut darauf hin, dass man auf keinen Fall in die überfluteten Bereiche, insbesondre der Dämme gehen sollte. Durch hohe Fließgeschwindigkeiten können bereits flache Wasser lebensbedrohlich sein.